Ilseradweg
Who the Fuck is Ilse? Viele werden sich hier genau das Fragen!
Der Ilseradweg ist einfach ein wunderschöner naturnaher Radweg, den man immer wieder gern fährt. Normalerweise kommt das beste zum Schluss, aber der Start in Brockennähe und die Fahrt durch eines der schönsten Täler im Harz ist Einmalig! Im Ober- und Mittelauf verläuft der Radweg überwiegend neben dem naturbelassenen Fluss. So eine lange Flussnähe findet man an Kleinflüssen eher selten und oft hört man das Rauschen des Wassers.
Nach Eingabe von "Ilseradweg" in eine bekannte Suchmaschine, bekommt man zwar einige Treffer angezeigt, eine vollständige Radwegbeschreibung über den gesamten Flussverlauf findet man jedoch vergeblich. Daher ist diese Seite deutlich Umfangreicher und bezieht auch die Quellregion und die "alte Ilse" mit ein.
Die Ilse entspringt im Brockenbett nahe der Brockenstraße und mündet nach 43 km bei Börßum in die Oker. Im Oberlauf fließt das Flüsschen als verdeckte Ilse unsichtbar unter großen Felsbrocken, danach folgen die schönen Ilsefälle. In Ilsenburg wird der Harz verlassen. Bis Osterwick fließ die Ilse munter durch das Harzvorland, danach ist sie bis zur Mündung kanalisiert und teilweise in Deiche gepresst und wird deshalb auch "Kanal-Ilse" genannt. Durch eine Umstrukturierung in der 50er Jahren mündet die Ilse jetzt schon bei Börßum in die Oker. Früher erfolgte das erst knapp 5 km südlicher in der Nähe von Ohrum. Heute wird dieser historische Flussverlauf „alte Ilse“ genannt.
Georgrafisch gesehen ist die Ilse der östlichste Fluß im Wesersystem und bildet die Wasserscheide von der Weser zur Elbe.
Steckbrief:
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Daten Gesamtstrecke:
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Anreise ins Quellgebiet
Route: Anfahrt zum Urwaldstieg Karte: © OpenStreetMap contributors
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Anreise ins Quellgebiet von Bad-Harzburg aus über den Brocken:
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Hauptstrecke Ilseradweg
Route: Anfahrt zum Urwaldstieg Karte: © OpenStreetMap contributors
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Hauptstrecke Ilseradweg vom Quellgebiet bis zur Mündung in die Oker
- Auf dem Urwaldstieg taucht man auf einem schmalen Pfad ca. 200 m tief in einen naturbelassenen
Bergfichtenwald. Wir befinden uns hier direkt im Ilsequellgebiet. Überall das gleiche Bild vieler abgestorbener Fichten durch die starke
Vermehrung des Buchdruckers, einer Unterart des Borkenkäfers.
Da der Buchdrucker nur Fichten befällt, hofft man, dass der Harz von alleine sich zu einem
naturbelassenen wilden
Mischwald weiterentwickelt.
- Zurück auf der Brockenstraße biegen wir nach 250 m links am
„gelben Brink“
Der Fichtenwald ist am gelben Brink ist vollständig abgestorben Bild: © Michael Petz
in das Ilsetal ab. Ab jetzt werden die Bremsen
gefordert und die Beine haben Pause. Nach etwa 1,5 km hört man die Ilse, sieht aber kein Wasser. Ein Schild deckt das Rätsel auf, denn die
„verdeckte Ilse“
Hinweistafel auf die verdeckte Ilse Bild: © Michael Petz fließt hier unter dicken Felsblöcken.
Später wird ein Weg Links abzweigen. Hier kann man die Ilse
Hier kann man die Ilse das erste mal Erleben Bild: © Michael Petz das erste Mal Erleben.
- Kurze Zeit später werden die oberen Ilsefälle
obere Ilsef�lle Bild: © Michael Petz erreicht.
Stetig geht es weiter Bergab, vorbei an vielen Felsen und den unteren Ilsefällen, durch das wildromantische Tal nach Ilsenburg.
- Viele kennen den Ilseradweg erst ab Ilsenburg. Wer die Tour aber erst hier startet, erspart sich zwar viele Mühen, verpasst aber auch eines der
schönsten Täler im Harz. Andere verlassen hier den Weg, um den Europaradweg R1
(D-Netz Route 3) weiter bis Wernigerode, Berlin oder Moskau zu folgen.
- Der schöne Ortskern von Ilsenburg lädt zu einer Rast ein. Bei der anschließenden Weiterfahrt durch das Industriegebiet zeigt,
dass Ilsenburg auch heute noch ein wichtiger Standort für die Stahlindustrie ist. Es gibt zahlreiche Hinweise auf die historische Industriegeschichte.
- Kurz hinter Ilsenburg beginnt ein schöner Single Trail. Ohne zu überfordern folgt der Weg dem Flüsschen über Veckenstedt und Wasserleben
nach Berßel.
- Hinter Berßel verlassen wir das Flüsschen und fahren ein kurzes Stück Landstraße und einem schön ausgebauten Feldweg bis zum Ortseingang von
Osterwieck erreicht und treffen wieder auf die Ilse. Bei einem Trip durch das
Zentrum
wird man von der Schönheit dieser Fachwerkperle begeistert sein, leider ist stellenweise immer noch ein starker
Verfall aus 40 Jahren DDR sichtbar.
Vielleicht überfordern auch die Denkmalschutzauflagen den Besitzer, anders kann ich mir das hier nicht vorstellen Bild: © Michael Petz
- Ab Osterwick ist die Ilse stakt begradigt und wird deshalb auch Kanal-Ilse genannt. Wir folgen der Ilse noch ein wenig und dann geht es über Feldwege vorbei an Hoppenstedt
und Bühne in Richtung
Hornburg.
Die verschachtelte Altstadt von HornburgBild: © Michael Petz
Auch hier lohnt sich ein Abstecher in die denkmalgeschützte Altstadt mit über 400 Fachwerkhäusern.
- Hinter Hornburg verlassen das Flüsschen wieder, da die Kanal-Ilse
Die Ilse verläuft zwischen Hornburg und Börßum fast unzugänglich neben dem alten Bahndamm Bild: © Michael Petz
neben einem alten Bahndamm durch ein Trinkwassergewinnungsgebiet verlaüft. Deshalb geht es über Feldwege und Single-Trails in Richtung
Börßum und überqueren die Ilse erst wieder kurz vor Börßum um ihr bis zum Bahnhof zu folgen. Die
Mündung
Ziemlich versteckt liegt die Mündung der Ilse in die Oker Bild: © Michael Petz
der Ilse in die Oker liegt ca. 1 km hinter dem Ortsausgang von Börßum, ist versteckt und schwer erreichbar.
Wer also ab hier mit dem Zug weiter möchte, verpasst nicht spektakuläres.
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Alte Ilse
Route: Anfahrt zum Urwaldstieg Karte: © OpenStreetMap contributors
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Die alte Ilse von Börßum bis zur Mündung bei Hedwigsburg und weiter zum Bahnhof Wolfenbüttel
- Alte Ilse: 1951 wurde die Oker zwischen Börßum und Dorstadt vollständig in das Bett der Ilse geleitet und begradigt. Teile der Ilse wurden verfüllt.
Seitdem mündet die Ilse ca. 5 km vorher in die Oker. Wir folgen nun den Überresten der alten Ilse
bis zur ursprünglichen Mündung bei Hedwigsburg.
- kurz hinter der Höhe des jetzigen Ilsemündung geht es rechts über ein zurückgebautes Okerwehr und durch den Ortsrand von Börßum in die Feldmark.
Hinter dem Bahnübergang deutet ein Graben auf den
ehemaligen Flusslauf hin.
Dieser unscheinbare Graben ist geblieben. Die alten Ilse.
Bild: © Michael Petz
- Nach kurzer Zeit treffen wir wieder auf die Oker und biegen dann vor einem weiteren Bahnübergang rechts ab. Hinter einer unscheinbaren Einfahrt sieht man eine
Behelfsbrücke
Hier geht es in den Gutspark Kissenbrück Bild: © Michael Petz
über die alte Ilse und nach ein paar Metern überqueren wir den Schilfgürtel noch einmal. Dannach geht es um den Gutspark herum.
- Wieder wird die Bahn überquert. Hinter der Kläranlage befindet sich ein
Einbaumbrücke
Ziemlich wackelig f�r schwere Fahrr�der Bild: © Michael Petz
als Überquerung über die alte Ilse, die hier noch wie ein kleines Flüsschen aussieht.
- Weiter geht es um die Kläranlage herum zur
Mündung
Die Mündung der alten Ilse in die Oker Bild: © Michael Petz
in die Oker.
- Hier Endet die Tour. Bis Wolfenbüttel
sind es nur noch wenige Kilometer. Hinter Hedwigsburg kommen wir noch an der abgesoffenen
Kaligrube Grube Hedwigsburg vorbei.
Leider ist das Gelände privat und nicht zugänglich. Es ist die dritte abgesoffene Grube in unmittelbarer Nähe zur Asse und sollte zum Nachdenken anregen, dass Salz nicht unbedingt als "Wirtsgestein" für die Entsorgung von atomaren Abfällen geeignet ist.
- In Wolfenbüttel hat man Anschluss an den regionalen
Eulenspiegelradweg, dem
Weser-Harz-Heide-Radfernweg (WHH) und dem
Radweg Berlin-Hameln
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Stand: 21.10.2021