Das westliche Gebiet rechts und links der Rheinufer bei Duisburg
Der zweite Teil der Haldentour enthält leider kaum Bahntrassen. Gestartet wird am Landschaftspark Duisburg Nord mit seiner begehbaren Nordparkhütte.
Die Route führt am Rhein entlang zum Alsumer Berg. Mit der Rheinfähre wird der westlichste Teil des Ruhrbergbaus erreicht. Über die Halden Pattberg, Norddeutschland,
Rheinpreussen und Rockelsberg geht es am Rhein zurück. Über DU-Ruhrort wird wieder der Landschaftspark erreicht, wo der Tag ausklingen kann.
Wichtig: Ich bin die Tour Ende November 2023 gefahren. Gerade im Bereich der Halden und auf unbefestigten Wege war es teilweise extrem Schlammig.
Unbedingt auf vernünftige Bereifung achten oder im Sommer fahren!
Der ca. 180 ha große "Duisburger Landschaftspark" zählt zu den weltweit schönsten Stadtparks. Darin befindet sich u. a. das stillgelegte Hüttenwerk „Duisburger Nordparkhütte“
mit einem begehbaren 70 m hohen Hochofen. Der Gasometer dient als Trainingscenter für Taucher und die Erzbunkeranlage ist zu einem Kletterparcours umgebaut.
Aus den Bunkern der Sinteranlage sind Gärten gestaltet und von der Schlackenhalde gibt es eine wunderbare Aussicht über das Gelände.
Nachts ist der Park effektvoll beleuchtet.
Das Ganze ist rund um die Uhr geöffnet, bei freiem Eintritt. Es stehen 1.500 kostenlose Parkplätze zur Verfügung.
der weltweit zu einem der schönsten Stadtparks zählt und gut von der Autobahn über das Dreieck Duisburg Nord zu erreichen ist.
Nach der Radtour kann hier noch viel entdeckt werden.
Nach einem großzügigem Schlenker über das Gelände der Nordparkhütte gibt es den ersten Eindruck an der Komplexität dieses Industriedenkmals.
Vorbei am Gasometer, Gebläsehalle,
Hochöfen,
Die Hochöfen 1, 2 und 5. In der Mitte das Krokodil, eine Förderbrücke.
Die Bunker der Sinteranlage sind zu schönen Gärten gestaltet. Im Hintergrund der 24 m hohe "Monte Schlacko"
eine kleine Schlackenhalde mit wahrscheinlich der besten Aussicht auf das Hüttengelände. Vor allem im Dunkeln bei Fotografen beliebt.
Vor Sintern werden Eisenerz und Zuschlagstoffe zu kleinen Pellets geformt. Diese Pellets werden anschließend entzündet und Luft durch das Material gesaugt.
Bei Temperaturen von bis zu 1.400 °C werden die Pellets porös und das Eisenerz dabei vorreduziert.
Tiefergehende Informationen gibt es unter wikiwand.de.
geht es durch Grünanlagen zum Stadtteil Beek an den Rheinradweg. Nach 6 km wird der
Alsumer Berg erreicht.
Blick vom Alsumer Berg auf die Kokerei Schwelgern des Hüttenwerkes von ThyssenKrupp Steel.
Der Alsumer Berg hat eine geschätzte Größe von 15 ha und ist 50 m (71 m ü.NN) hoch.
Durch schwere Bergsenkungen durch den Kohleabbau wurde das Dorf Alsum 1965 aufgegeben.
So entstand bis 1980 der Alsumer Berg als Schutt- und Trümmerdeponie, auf der auch Hausmüll eingelagert wurde. An das Dorf erinnert heute so gut wie nichts mehr.
Von der Schutthalde gibt es interessante Aussichten auf das Hüttenwerk und den Rhein.
Von dort hat man eine schöne Aussicht auf den Rhein und die Kokerei des Hüttenwerkes.
Auf straßenbegleitete Radwegen geht es dann am Hüttenwerk entlang in Richtung Walsum. Vorbei am
Steinkohlekraftwerk Walsum
Das Kraftwerk Walsum.
Der Kraftwerksstandort Walsum besteht seit 1928 und befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Walsum. Die alten Blöcke 7-9 sind stillgelegt.
Der 2013 in Betrieb gegangene Block 10 hat eine Nettoleistung 725 MW, 685 MW bei 190 MW Fernwärme. Allerdings findet sich kein Fernwärmeabnehmer.
Ãœber den Import-Steinkohlebedarf machen die Betreiber STEAG und EVN keine Angaben.
Im Gegensatz zu den stillgelegten Blöcken hat Block 10 hat keinen Schornstein mehr. Die Abgase werden in den 180 m hohen Naturzug-Nasskühlturm geleitet
und steigen mit den Dampfschwaden der Abwärme in hohe Luftschichten. Das Kraftwerk speist in das 220 KV und 380 KV Netz ein.
wird die Rheinfähre erreicht.
Dort setzen wir nach Orsay über.
Die Rheinfähre bei Hochwasser.
Für 2,50 € incl. Fahrrad (Stand: 11/23) geht es mit der Fähre von Walsum über den Rhein nach Orsay. Aktuelle Informationen auf der
Seite des Fährbetreibers.
Angekommen im westlichsten Bereich des Ruhrbergbaus, der rheinischen Tiefebene, hat sich die Umgebung in eine sehr ländliche Gegend verändert.
Durch die grüne Kulturlandschaft geht es vorbei an der gesperrten Halde Kohlenhuk mit ihrem Windpark.
Die Halde Pattberg hat eine Größe von 48 ha und ist 64 m (85 m ü.NN) hoch. Aufgeschüttet wurde sie mit Abraum der Zeche Rheinpreußen aus den
Schächten 1 und 2. Die Halde ist naturnah gestaltet und dient der Naherholung. Auf dem Gipfel befindet sich ein Gipfelkreuz. Im Vergleich mit
anderen niederrheinischen Halden ist diese weniger frequentiert. Durch den starken Bewuchs ist kaum eine Fernsicht möglich.
Unmittelbar an der Halde stehen die Kohlenmischhalle mit Wasserturm der ehemaligen
Schachtanlage Pattberg.
Die Kohlemischhalle mit riesiger Solaranlage und der Wasserturm der ehemaligen Schachtanlage Pattberg.
Die Schachtanlage Pattberg förderte von 1927 bis 1993 Steinkohle. Heute dient das Gelände der Gewerbeansiedlung und
bis auf wenige Gebäude erinnert wenig an die Vergangenheit.
Die Überreste vom Schacht Norddeutschland 3, später Schacht Friedrich Heinrich 3 sind gegen unbefugtes Betreten gesichert.
Die Schachtanlage Norddeutschland 3 wurde von 1927 bis 2007 betrieben und diente als Seilfahrt- und Wetterschacht des Bergwerkes Friedrich-Heinrich in Kamp-Lintfort,
mit einer Teufe von 1.022 m. Das Fördergerücht wurde 2018 abgerissen.
Tiefergehende Informationen gibt es auf
lostareas.de.
Die Halde Norddeutschland mit dem skelettartigen Hallenhaus auf dem großzügigen Gipfelplateau.
Die Halde hat eine Größe von 90 ha und ist 74 m (102 m ü.NN) hoch und damit die größte am Niederrhein. Aufgeschüttet wurden 80 Mio. Tonen Abraum zwischen 1952 und 2001
aus der Zeche Niederberg in Neukirchen-Vluyn. Auch diese Halde ist eine brennende Halde.
Auf dem Gipfel befindet sich das Hallenhaus, ein Hausgerippe.
Die Nutzung erfolgt vielseitig von Modellfliegern, Lenkdrachenfliegern, Gleitschirmfliegern, Reitern, Wanderer und Radfahrern.
Auch ein Metal Festival 😉 findet hier jährlich statt.
mit ihrem skelettartigen Hallenhaus als Landmarke. Hinunter geht es dann über Schotterwege. Auf Wegen und Nebenstraßen wird der Stadtrand von Moers erreicht.
Nach einer kurzen Ortsdurchfahrt geht es auf dem asphaltierten Hauptweg hinauf zur
Halde Rheinpreußen
Luftaufnahme der Halde Rheinpreußen.
Die Halde hat eine Größe von 52 ha und ist 77 m (105,5 m ü.NN) hoch. Aufgeschüttet wurde die siebthöchste Halde im Ruhrgebiet zwischen
1963 und 1990 von der Zeche Rheinpreußen.
Auf dem Gipfelplateau steht weit sichtbar eine 30 m hohe Grubenlampe als Landmarke, das Geleucht. Sie dient auch als Aussichtsturm und ist im
Dunkeln weit sichtbar beleuchtet.
mit dem 30 m hohen Geleucht als Landmarke. Von der Halde gibt es einen guten Ausblick auf das gegenüberliegende Stahlwerk.
Die Halde wird über Schotterwege verlassen und es geht es über Wege nach Hochhausen. Kurz vor Rheinhausen wird die kleine
Berghalde Oestrum erreicht und
Die Berghalde Oestrum mit einer Höhe von 14 m (40 m ü.NN) und geschätzten Fläche von 7 ha ist heute nur ein kleiner Teil einer damals ca. 17 ha großen Halde,
die durch die Zeche Wilhelmine Mevissen entstanden ist.
Durch den Wildwuchs auf der Halde gibt es so gut wie keine Fernsicht.
Die Ãœberfahrt habe ich noch nicht erkundet und die Halde kann leicht umfahren werden.
es geht vorbei am Gelände der ehemaligen Zeche Wilhelmine Mevissen, welches heute ein großes Gewerbegebiet ist. Hinter einem Wohngebiet geht es dann rauf auf die
Halde Rockelsberg.
Blick vom kahlen Gipfelplateau auf die östliche Rheinseite, in eines der vielen Industriegebiete von Duisburg.
Die relativ kleine Halde hat eine Größe von 11 ha, ist 38 m (70 m ü.NN) hoch und wurde mit Schlacken der nahe gelegenen
Rheintausender Krupp-Hütte aufgeschüttet.
Der Aufstieg ist recht steil, ab der Gabelung in Gipfelnähe gibt es nur noch leichte Steigungen um den Gipfel herum.
Jetzt geht es auf dem Rheinradweg nach DU-Homberg. Auf halber Strecke kann der Neubau der A40 Rheinbrücke bewundert werden.
Über die Friedrich Ebert Brücke wird die Rheinseite gewechselt. Auf der Brücke gibt es eine Aussichtsplattform und einen Treppenzugang zur Mercatorinsel.
Nach gut 2 km straßenbegleiteten Radwegen wird der "grüne Pfad" erreicht.
Der Beginn des grünen Pfades. Die Oberleitungsmasten stehen noch.
Der grüne Pfad ist ein Rad-/Fußweg und befindet sich auf der ehemaligen Bahnstrecke von Duisburg-Meiderich nach Oberhausen-Sterkrade.
Die 8 km lange Strecke ist asphaltiert und geht nahtlos auf die HOAG-Strecke über, die zum Duisburger Binnenhafen führt.
Kombiniert man beide Wege, ergibt sich ein 40 km langer Rundkurs, die
Revierroute Stahlküche.
Der Park und die Hütte sind rund um die Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei und es stehen 1.500 kostenlose Parkplätze zur Verfügung.
Bei Interesse können an der Touristeninformation Führungen, auch bei Dunkelheit, gebucht werden.
Der 70 m hohe und begehbare Hochofen 5 kann kostenlos besichtigt werden.
bestiegen wird, kann mit einer Currywurst am Imbissstand neue Kraft getankt werden. Die restlichen Anlagenteile erkundet man aufgrund der vieler Treppen am besten zu Fuß.
Beeindruckend ist auch die effektvolle Beleuchtung der Hüttenanlage bei Dunkelheit.
Buchtipp: Über alle Berge - Haldenführer Ruhrgebiet 2.0
Der ultimative Haldenführer für das Ruhrgebiet.
von Wolfgang Berke; Klartext Verlag; 2. Edition (20. Mai 2016); ISBN: 9783837514315.